Am vergangenen Mittwochabend fand eine 4-stündige Sitzung des Gemeinderates im Saal der ehemaligen Gaststätte Strätz statt.
TOP 1: Kindergarten Stettfeld
Architekt Gatz stellte am Mittwoch seine Machbarkeitsstudie den Stettfelder Gemeinderäten vor. Hierbei war es ihm wichtig, den Kindergarten so umzubauen, dass er den Anforderungen gerecht wird. Ein Abriss ist nicht die erste Wahl, der Zustand des Gebäudes ist gut. Die Schulkindbetreuung soll in einem Neubau untergebracht werden.
Zunächst ging er auf die Mängel im Raumprogramm ein: Eine Mensa ist mittlerweile erforderlich, der Intensivraum zu klein, die Schmutzschleuse zu eng, der Waschraum 2 fehlt gänzlich und die Größe der Schulkindbetreuung entspricht ebenfalls nicht den Anforderungen. Der größte Mangel im Raumprogramm ist allerdings, dass der 2. Rettungsweg fehlt.
Ebenso erklärt er die Mängel in der Nutzung: Die Garderobe befindet sich im Mehrzweckraum, der auch ein Durchgangsraum ist. Die Garderobe in der Schulkindbetreuung ist zu eng, außerdem sind hier die Toiletten ungeeignet.
Das Ziel ist ein kostengünstiger und gebäudeerhaltender Umbau.
Vorstellung Plan:
Die Fassade des alten Gebäudes bleibt weitestgehend erhalten.
EG: Die Gruppe 1 bleibt erhalten. Der Mehrzweckraum wird zur Mensa und die alte Gruppe 2 wird zum Mehrzweckraum umgebaut. Die Brüstung in der neuen Mensa ist für Kindergartenkinder zu hoch, weshalb hier unterhalb der bestehenden Fenster Verglasungen eingebaut werden sollen, so dass die Kinder Blick in den Garten erhalten. Waschraum und Küche behalten ihren alten Standort.
Im 2. Stock des vorderen Gebäudes sind Teeküche, Leitung, Personalraum und -WC geplant. Im Übergang zum Dach des Mittelgebäudes sind Waschraum 2 und Garderobe angedacht. Im Dach wird die Gruppe 2 inklusive eigenem Intensivraum entstehen. Der 2. Fluchtweg soll vom Dach in den hinteren Hof führen.
Die Schulkindbetreuung wird in einem Neubau untergebracht, der anstelle der alten Halle im hinteren Bereich des Kindergartens auf der Grundstücksgrenze entstehen soll. Der Neubau erreicht durch ein Flachdach eine Höhe von 3,10 m und ist somit niedriger als die alte Halle. Der rund 200 m² große Bau soll für die Schulkinder mit einer Garderobe, einem Werkraum einem Hausaufgabenraum und einem Spielraum sowie mit Toiletten ausgestattet werden. Die Mensa im Kindergarten soll mitgenutzt werden. Bezüglich der Grenzbebauung hat Bürgermeister Alfons Hartlieb mit dem Anwohner gesprochen.
Die Machbarkeitsstudie lag bereits dem Landratsamt sowie der Regierung von Unterfranken zur Auswertung vor. Geringe Mängel, die alle beseitigt werden können, wurden geäußert. Für diesen Neubau sind förderfähige Kosten von bis zu 70 % möglich.
Die Kosten dieser Baumaßnahme sind noch nicht berechnet.
Der Gemeinderat soll in der nächsten Sitzung entscheiden, ob Architekt Gatz für die Planung dieses Projekts beauftragt werden soll. Architekt Gatz würde ca. 3 Monate brauchen, um die Planung zu fertigen. Danach könnten die Genehmigung und der Fördermittelantrag angegangen werden.
TOP 2: Bauanträge
Unter TOP2 wurden die Errichtung eines zweistöckigen Balkons in der „Blosebergstraße“ sowie der Bau eines freistehenden Carports „Am Mittelweg“ genehmigt.
TOP 3 und 4: Gehweg / Querungshilfe „An der Bamberger Straße / An der Flachs“
Da die Kostenangebote von drei Baufirmen mit ca. 70 T€ weit über der Kostenschätzung des Ingenieurbüros mit ca. 50 T€ lagen und keine weitere Firma ein Nachtragangebot abgab, wird der Bauhof der Gemeinde die Arbeiten in Eigenregie durchführen. Die Kostenschätzung beläuft sich auf ca. 20 T€ Netto ohne Lohnkosten der Bauhofmitarbeiter.
Es wird ca. 210 qm asphaltierte Fläche an der Bamberger Straße – aktueller Grünstreifen – hergestellt. Die sichere Straßenquerung wird mittels einer Querungshilfe gewährleistet. Die Kosten hierfür übernimmt das Straßenbauamt. Eine schriftliche Kostenübernahmeerklärung (ca. 12,5 T€) liegt vor. Zudem wurde eine Vereinbarung zwischen der Gemeinde und der Straßenbauverwaltung erstellt und freigegeben.
GR Thorsten Kneuer hat nochmals die Möglichkeit eines straßenseitigen Fußweges (ohne Straßenquerung) angesprochen. Dies wurde wegen der geringen Breite (ca. 1,30m), dem tieferliegenden Anwesen mit der dann erforderlichen Stützmaßnahme zu den Privatgrundstücken, abgelehnt.
Einige Anwohner bevorzugen die Querung auch aufgrund der sicheren Anbindung an das gegenüberliegende Baugebiet mit Spielplatzmöglichkeit.
Die Maßnahme wurde einstimmig beschlossen und soll noch im September fertig sein.
TOP 5: Beitritt zum Zweckverband Klärschlammtrocknung Haßberge
Aufgrund unterschiedlicher Betrachtungen der GUT im Vorfeld entstand ein Konzept zur Entwässerung der Klärschlämme (TS 20-35%) in der geplanten kommunalen Trocknungsanlage in Hofheim und der anschließenden thermischen Verwertung im GKS in Schweinfurt.
Hierzu ist es notwendig einen Zweckverband aller beteiligten Kommunen zu gründen und im Anschluss eine GmbH für den Betrieb der Anlage (Stammkapital 50T€ – Zweckverband 25,5T€ / Südwasser 24,5T€).
Stettfeld erreicht mit Aidhausen als einzige Gemeinden im Landkreis aufgrund des Einsatzes eines „Keilers“ einen Trocknungsgrad von bis zu 90% und somit muss hier noch eine Ausnahmeregel geschaffen werden, um zumindest den Klärschlamm mit einem TS von ca. 60% anliefern zu können.
Der derzeitige Preisspiegel für die Kommunen liegt bei 98€/t. zzgl. Transport von 8€/t.
Pro Jahr könnten von Stettfeld 100m³ (ca. 60t) Klärschlamm (60% TS) geliefert werden.
Die Gemeinde beschloss einstimmig den Beitritt zum Zweckverband.
TOP 6:
Der in der Juni-Sitzung beschlossene Punkt zur Veröffentlichung der öffentlichen Sitzungsprotokolle wurde durch BGM Hartlieb aufgrund datenschutzrechtlicher Bedenken beanstandet und bot erneut regen Diskussionsbedarf. Obwohl einer Veröffentlichung des Mindestinhalts des Protokolls rechtlich nichts entgegen spricht, wurde der Antrag abgelehnt. Gleichzeitig wurde der Veröffentlichung der Protokolle im gemeindlichen Aushangkasten zugestimmt.
TOP 7: Herstellung von Stellplätzen nähe Feuerwehrhaus im Rahmen der derzeitigen Kanal- und Straßenbaumaßnahme
Es wurde angeregt, dass neben dem aktuellen Feuerwehrhaus entlang der Schulstrasse in einer Länge von ca. 22m 5 neue Parkplätze entstehen könnten – Gesamtkosten geschätzt ca. 19T€.
Die Gemeinde sprach sich einstimmig dagegen aus.
TOP 8:
Beim letzten Tagesordnungspunkt der öffentlichen Sitzung ging es um eine Änderung der Zweckvereinbarung zur Bestellung eines gemeinsamen Datenschutzbeauftragten für den Landkreis Haßberge. Da sich alle Räte bei diesem Punkt einig waren, wurde dem Abschluss dieser Zweckvereinbarung einstimmig zugestimmt.
- Unter Informationen wurden folgende Themen angesprochen:
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- Zu den Sitzungen der ILE Lebensregion+ werden zukünftig neben BGM Hartlieb folgende Gemeindevertreter entsandt: Galefske Diana, Kaufhold Melanie, Simon Doris
- Ein Bauplatzbesitzer soll von der Gemeinde angeschrieben werden, seinen Pflanzenüberwuchs zu entfernen
- Gemeinderat Peter Frankenstein machte erneut darauf aufmerksam, dass die Straßenlaternen im Klingenweg mit LED nachgerüstet werden sollen.
- Das Ferienprogramm 2020 wird trotz Corona auch in diesem Jahr zweiwöchig abgehalten.
- GR Werner Rümer fragte wegen des G5-Sende-Funkmast mit angedachten Baubeginn in 2020 nach. Nach Aussage Bürgermeister Alfons Hartlieb wurde dies lt. Deutsche Funkturm GmbH auf 2021 verschoben.
Wir berichten wieder – bis dahin, eure Stettfelder DorfGEMEINSCHAFT
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